Testshootings beim Profi Modelfotografen
Viele junge Männer und Frauen haben heute den Wunsch, eine Laufbahn als Model einzuschlagen. Meistens stecken allerdings viel Arbeit und auch Zeit dahinter, bis man überhaupt den ersten Modeljob bekommen hat. Das größte Problem besteht am Anfang sicherlich darin, dass die Auftraggeber überhaupt auf einen aufmerksam werden. Daher ist es auch unumgänglich, sich bei einer Modelagentur vorzustellen, um dort dann in die Kartei aufgenommen werden. Denn der größte Teil aller potenziellen Auftraggeber arbeitet mit einer solchen Modelagentur zusammen und wendet sich nicht direkt an mögliche Models, die er für seine jeweilige Kampagne buchen möchte. Die Modelagentur hingegen ist es gewohnt, regelmäßig einen Kontakt zwischen dem Auftraggeber auf der einen Seite und dem Model auf der anderen Seite herzustellen. Eine gute Chance, wie man als Model gerade zu Beginn einer Karriere auf sich aufmerksam machen kann, ist an einem Testshooting teilzunehmen, dass auch unter der Bezeichnung Probeshooting durchgeführt wird.
Statistisch ist es eindeutig erweisen, dass die Chancen auf eine Buchung für den Auftrag nach einem durchgeführten Testshooting größer sind als ohne ein solches Probeshooting. Daher ist die Teilnahme an einem derartigen Shooting sehr wichtig und oftmals die wesentliche Grundlage, um den anschließend zu vergebenen Modeljob zu erhalten. Testshootings werden zwar nicht von allen, aber doch von relativ vielen Auftraggebern veranstaltet, weil sie sich nicht nur auf die Auswahl der Agentur verlassen möchten, sondern sich selbst ein Bild darüber machen möchten, welche Models eventuell für den anstehenden Auftrag passend sind. Nachdem das Testshooting dann stattgefunden hat, entscheiden sich die Auftraggeber entweder direkt vor Ort oder einige Tage später, welche der teilnehmenden Models für die Kampagne infrage kommen wird. Von der Struktur und Art her ist das Testshooting also im Grunde mit einem Bewerbungsgespräch zu vergleichen, wie es „normale“ Arbeitnehmer beim Bewerben um eine neue Anstellung haben. Auch kann es im Zuge des Testshootings sein, dass der Kunde nicht nur Fotos machen lässt, sondern sich im Rahmen eines kurzen Gespräches auch mit den Bewerbern und Bewerberinnen unterhält, was dann noch mehr einem Bewerbungsgespräch gleichkommt.
Viele Auftraggeber führen ein Testshooting durch, nachdem sie sich bereits in der Kartei der Agentur über mögliche Models informiert haben. Von den Zahlenverhältnissen könnte es zum Beispiel so aussehen, dass die Modelagentur zunächst 200 Models in ihrer Kartei hat. Von diesen 200 Models sucht sich der Auftraggeber dann anhand der Sedcards in der Agentur zehn Models aus, die dann am Testshooting teilnehmen können. Und von diesen zehn Models werden wiederum drei Models für den Auftrag gebucht. Vom Zeitaufwand her ist das Testshooting nicht mit einem „echten“ Fotoshooting zu vergleichen, welches dann später im Zuge des eigentlichen Auftrages stattfindet. Denn das Testshooting dauert oftmals nur zehn Minuten, was natürlich auch daran liegt, dass von deutlich mehr Models Fotos gemacht werden, als dann später den Auftrag bekommt und am Fotoshooting teilnehmen. Auf internationaler Ebene sind übrigens Testshootings ab einem gewissen Level nicht mehr üblich, da man die Vorzüge und Fähigkeiten der international bekannten Models ohnehin schon kennt und keine Probeaufnahmen mehr machen muss.